28. Tag 🇧🇬

20. Juli 2019 - Russe - Tutrakan - 80 km

Russe, auch Ruse oder Rousse, deutsch (veraltet) Rustschuk, türkisch Ruscuk, bulgarisch Pyce ist mit ca. 145 000 Einwohnern die fünftgrößte Stadt Bulgariens.

"Ihr Stadtkern wurde vom bulgarischen Staat wegen der geschichtlichen Bedeutung und besonderen architektonischen Gestalt des Ensembles mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet."

Quelle: Wikipedia

 

Russe - Stadt in Bulgarien an der Donau

 

 

 

Im Stadtkern ist die Stadtarchitektur schon etwas Besonderes. Leider ist der größte Teil der Bausubstanz noch unsaniert. Die Stadt wirkte sehr ruhig, wenig Verkehr, viel Grün, Parks, Alleen mit großen Bäumen. Und vor allem Denkmäler. Wohin man auch sah, gab es diese aus allen Epochen.

 

 

 

 

 

 

 

Ganz klar, dass es zu so vielen Denkmälern auch zwei Multicache-Runden in Russe gab. Eine Runde konnte ich erfolgreich abschließen, die zweite leider nicht. Allerdings zwei Cacher vor mir auch nicht. Nun ist das Geocaching in Bulgarien, auch in Rumänien nicht sehr populär. Auch mit der Qualität kann die Dosensuche auf dem Balkan in keinster Weise mit dem Niveau in Deutschland mithalten. Meistens sind es nur lieblos versteckte Filmdosen, vielleicht mal ein Petling zum Teil auch nur ein Tütchen mit einigen Zetteln darin.

 

 Diese wunderschöne Blumenvase entdeckte ich in einen der beiden großen Parks.

 

 Auch diese Kirche liegt mitten in einen Park.

 

Während eines kurzen Regengusses, den ich unter dem Dach einer Bushaltestelle abwartete, zog ich schnell meine Radsachen an und verließ die Stadt in östlicher Richtung.

 

 

 

Ein letzter Cache am Stadtrand, dann ging es auf fast direkten Weg nach Tutrakan, ca. 60 km östlich von Russe. Fast direkt heißt, dass der Donauradweg, sofern man noch davon sprechen kann, mich nach links über einige Dörfer näher an den Fluss entlang führte. Während einer Pflaumen- und Bierpause gesellte ich mich zu den Einheimischen auf eine Bank.

 

 

 

Und danach kam noch ein Stück grüne Hölle. Von Radweg, geschweige denn vernünftiger Befahrbarkeit konnte kaum die Rede sein. Und wehe, ich musste einen Moment anhalten und mein Rad durch ein metertiefes Schlagloch tragen. Millionen Mücken wussten genau, jetzt kommt er hier vorbei. Falls jemand eine gewisse Blutleere an mir entdecken sollte, dann lag es an den Moskitos.

 

 

Kurz vor dem Ziel in Tutrakan, ihr ahnt es vielleicht, kam er, der letzte große Schlussanstieg. Mir bleibt auch nichts erspart. Nochmals 40 Höhenmeter, dann stand ich vor meinen heutigen Hotel Sianie. Aber ich habe jetzt eine gute Sicht auf die Donau und den Vulkan im Hintergrund.

 

 

Heute 80 km gefahren, quasi Ruhetag. Dabei Kilometer 3000 passiert, mehr als die Donau lang ist. Noch etwa 450 km hat die Donau bis zum Schwarzen Meer. Ich ungefähr noch 600. Das passt gut und ist zu schaffen.

 

Gute Nacht, ihr Nachtschwärmer.

 

 

 



Ein Kommentar zu „28. Tag

 

Töchterchen A

Wow nur noch 600km bis zu seinem Ziel ☺️ das schaffst du ja bis nächste Woche oder? Wenn du jetzt nochmal entspannte Pausen einlegst, bist du bestimmt nächsten Sonntag am Schwarzen Meer 😍. klingt das nicht großartig? Ich hoffe du schläfst gerade friedlich in einem schönen kuscheligen Bett 😘.


29. Tag 🇧🇬 🇷🇴

21. Juli 2019 - Tutrakan - Cernavoda - 145 km

Der heutige Tag ist so ein Tag, der nicht in die Geschichte meiner Reise eingehen wird. Jedenfalls nicht allzu sehr, sieht man mal von dem Abenteuer über die Autobahnbrücke ab. Später mehr dazu! Es ist schon sehr komfortabel, wenn frühmorgens nicht so viel zu packen ist. Kein Zelt abzubauen, eine gewisse Ordnung in den Packtaschen herrscht. Schnell waren meine sieben (undsiebzig) Sachen am Rad verstaut und es konnte losgehen. Nach einen provisorischen Frühstück, jedoch mit guten Kaffee, belegten Brötchen, Buttermilch und gefüllten Pfefferkuchen waren alle meine Speicher gut gefüllt. Die Straße stieg an, der Wind von hinten, die Beine fühlten sich gut an. Zeit, um wieder etwas Strecke zu schaffen.

 

 

Man könnte ja denken, dass dieses Foto rein zufällig entstanden ist. Der Grund ist der, dass ich versehentlich auf den Auslöser gekommen bin, als ich eigentlich diesen wunderbaren Ausblick (Foto unten) auf die Landschaft hatte. Außerdem ist der eine Punkt an einer falschen Stelle 😉.

 

 

 

Silistra war auf der heutigen Etappe ein erstes Ziel. Von hier konnte man eine Fähre nehmen und über die Grenze nach Rumänien übersetzen. Ab Silistra schwenkt die Donau allmählich nach Norden. Hier sollte man sich entscheiden, langer Weg mit Hügeln oder kürzer, aber flach. Die Entscheidung fiel mir nicht allzu schwer.

 

 

 

 

Aber zuvor die ausgiebige Pause nach 70 km in Silistra. Pizza, drei Pivos, drei Kugeln Eis. Ich fühle mich wieder sehr erhaben und gerüstet für die Weiterfahrt. Eine weitere Unterkunft wurde bei Cernavoda über booking.com gebucht. An der Grenze geht es nur dann schnell vorwärts, wenn man als Radfahrer konsequent vordrängelt. Hier muss man sagen wo man hin will, den richtigen Leuten seinen Ausweis in die Hand drücken. Eine Minute später hörte ich meinen Namen und bekam mein Kärtchen zurück. Einen ziemlich verrückten Radfahrer aus Rumänien traf ich hier. Der konnte überhaupt kein englisch, aber mit Google Translate ging eine kleine Unterhaltung. Wieder an Land raste er einfach davon, wie, um mir irgendwas zu beweisen.

 

 

 

 Silistra ist noch Bulgarien, Denkmäler, Skulpturen, Plastiken. Schön anzusehen.

 

 Auch der zentrale Platz der Stadt war schnell erkundet.

 

Der Rest der Fahrt ist schnell erzählt. Auf recht ordentlichen Straßen ging es in nordöstlicher Richtung mit angenehmen Rückenwind meinen Ziel entgegen. Bei einem Zwischen-Wasser-Bierstopp entdeckte ich ein ganz besonderes Objekt:

 

GC8ADJN – Erst kürzlich veröffentlicht, bisher ohne Fund. Ich hoffe Nici&Steffen machen mir nicht noch einen Strich durch die Rechnung. Da muss ich morgen nochmal hin, weil ich heute per Anhalter über eine 15 km lange Autobahnbrücke getrampt bin. Es ging einfach nicht anders, kein Seitenstreifen, viel zu gefährlich. Da bleibt man vernünftig! War trotzdem eine ganz schön aufwändige Aktion, Taschen ab, Räder ausbauen, Sattel heraus ziehen.

 

 An der Straße wurde auch dieses schöne Kloster entdeckt.

 

 

Einige Kilometer waren es noch bis zu meiner heutigen Destination.

 

 

Gute Nacht, an alle die jetzt noch lesen.

 

P. S. Nur so für die Statistik: Heute 145 km voran gekommen.



2 Kommentare zu „29. Tag

 

Ilka

Sein eigenes Geburtsdatum auf den Tacho zu radeln, ist auch nicht schlecht 😜 👌.
Pfeif auf den Punkt 😜.

 

Steffen Kirchner

Den Spaß mache ich gerne mal. Aber dafür musste ich viele Kilometer radeln. Dann eher doch eine Schnapszahl, so wie 1111 km, verpasst vor Novi Sad, weil mir gerade eine hübsche Frau entgegen kam. Ebenfalls verpasst die 2222 km in Russe, weil es schon dunkel war. Das ist so eine Macke von mir.


30. Tag 🇷🇴

22. Juli 2019 - Cernavoda - Haršov - 80 km

„In Rumänien ticken die Leute und Uhren anders“, kommentierte Atze am 26. Tag. Das ist wirklich wahr, während Serben und Bulgaren ihre Freundlichkeit offen zeigen, sind Ungarn und vor allen Rumänien deutlich zurückhaltender. Dass man an den Menschen interessiert ist, muss man selbst zeigen. Aber auch jetzt kann es passieren von dem einen oder anderen über das Ohr gehauen zu werden. Die letzte Unterkunft war ok, aber ich war ganz allein dort. Der erste Eindruck war gut, aber warum sollte hier jemand Urlaub machen? Der Preis stimmte für mich gerade so, aber für zwei Bier und eine Flasche Wasser umgerechnet 10 €, die Rechnung dahingekritzelt auf einen Zettel. Ein wenig fühlte ich mich an der Stelle doch geneppt.

 

 

 

Sieht zwar romantisch aus, ist aber nur ein riesiges künstliches mit Beton umrandetes Hochwasserbecken der Donau. Stehendes Gewässer, grünlich, trübes Wasser. Kein Ort, an dem ich mich wohlfühlen würde.

 

Start gegen 10 Uhr, erstmal einige Kilometer zurück nach Cernavoda. An der örtlichen Autobahnbrücke musste noch eine Aufgabe erfüllt werden. Es geht um diese Eisenbahnbrücke

 

 

 

Als diese Eisenbahnbrücke Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde war sie mit 1662 m die längste Stahlbogenbrücke Europas und die drittlängste der Welt.

 

Anghel-Saligny-Brücke

 

Zum Thema dieser Brücke wurde an einen kleinen Parkplatz der Autobahn ein Cache gelegt. In Deutschland ein Ding der Unmöglichkeit. Doch in Rumänien ticken die Uhren eben anders. Während ich am für Fußgänger gesperrten Durchgang nach einer kleinen Dose suchte, rauschte zwei Meter von mir entfernt der Verkehr vorbei. Da braucht es starke Nerven. Der Cache wurde erst am 10. Juli 2019 neu an dieser Stelle platziert und bisher von niemanden gefunden. Es treibt jeden Dosensucher an, einen Cache auch als erster zu finden. Es gibt dafür sogar eine spezielle Statistik. Wir kennen Leipziger Geocacher, die bereits mehr als 200 solcher Erstfunde auf ihren Konto haben. Für das TeamSchlaflos war es heute der 6. FTF. Bereits 2017 wurden in Montenegro fünf dieser begehrten Erstfunde für uns registriert.

 

 

In der Umgebung von Cernavoda befindet sich das einzige Kernkraftwerk Rumäniens. Beginn des Baus 1978, teilweise beendet 1996, nachdem zwei statt fünf Reaktoren in Betrieb genommen worden sind.

 

 

Etwa an dieser Stelle fand ich den Cache. Mehr darf ich hier leider nicht verraten. 

 

 

 

Geschlagene zwei Stunden hat mich die ganze Aktion gekostet. Es war nicht einfach, den optimalen Einstieg zu finden. Der Cache war definitiv nur für Autofahrer gedacht. Jedoch gibt es auch eine Möglichkeit für Radfahrer und Fußgänger.

 

Nach erfolgreichen Abschluss der Operation fuhr ich nochmals nach Cernavoda. Ich musste etwas trinken und essen.

 

 Bevor ich die Stadt erreichte, hatte ich noch einen schönen Blick auf die Brücke über den Donaukanal.

 

In der größten Hitze des nachmittags machte ich mich gegen 14.30 Uhr nordwärts auf den Weg. Es war heiß und die ersten Hügel ließen nicht lange auf sich warten. Dazu noch einen Cache, der eindeutig zu finden sein sollte, aber unentdeckt blieb.

 

 

Ich wählte abseits der Hauptstraße eine Route entlang der Donau. Diese war anfangs schwierig zu befahren. Ein Erdrutsch hatte das Asphaltband zerstört und zwang mich zu einem Umweg über das Gras- und Hügelland.

 

 

 

Anschließend wurde der Weg besser, sehr gut sogar, aber mit ständigen bergauf und bergab sehr schwer. Dazu kamen meinen schweren Beine, die heute nicht so wollten, wie ich. Es gab nur ab und zu den Trost, dass es in jeden noch so kleinen Örtchen ein Geschäft gab, in den ich mich stärken konnte 🍺

 

 Die Landschaft war sehr grün und an vielen Orten hatten Imker ihr Domizil aufgeschlagen.

 

 

 

 

An dieser archäologischen Stätte suchte ich einen Cache. Leider wiederum erfolglos. Dieser wurde allerdings auch seit Mai 2016 nicht gefunden. Dazu war es ein ziemlich alter Cache aus dem Jahr 2006. Mein Trost bestand in einen erfrischenden Bad im Fluss.

 

 

Nun sollte niemand denken, dass dies die Donau sei. Der Hauptstrom befindet sich etwa 15 km westlich und ist etwas mehr als doppelt so breit.

 

Dann musste ich wohl oder übel über eine stark befahrene Hauptstraße 17 km bis nach Haršov fahren. Anfangs vier Kilometer bergan, zum Schluss aber auch allmählich bis in die Stadt hinein bergab. Ich muss hier mal eine Lanze für die rumänischen Kraftfahrer brechen. Jeder steuerte seinen Brummi oder Dacia in gebührenden Abstand an meinen vollgepackten Drahtesel vorbei. Wie das klingt – Drahtesel 🚲

 

Ich fand in dem Örtchen ein vernünftiges Quartier. Morgen führt mich meine Reise über rund 100 km nach Tulcea. Auch das Tor zum Donaudelta genannt. Braila und Galati lasse ich links liegen. Ich will doch aber auch das Meer sehen! Wie, das weiß ich noch nicht genau. Ich weiß auch noch nicht, wie und wann meine Rückreise beginnt. Das findet sich.

 

 

Mit dem Foto dieses fleißigen rumänischen Bauern endet mein heutiger Bericht.

Ich wünsche allen Nachtschwärmern eine gute Nacht.



2 Kommentare zu „30. Tag

 

Töchterchen A

Triffst gar keine interessanten Radler mehr... 🤨

 

Steffen Kirchner

Nein, leider nicht mehr. Wahrscheinlich sind hier nicht allzu viele unterwegs. Das ist ja auch immer Zufall. Vielleicht treffe ich ja noch jemanden am Donaudelta. Die Österreicher sind etwa zwei Tagesreisen hinter mit und die jungen RadlerInnen etwa 400 km zurück. Vielleicht treffen wir alle irgendwo am Schwarzen Meer.


31. Tag 🇷🇴

23. Juli 2019 - Haršov -  Murighiol - 148 km

Frühstück auf der Terrasse mit Blick auf die Donau und ich habe kein Foto, welches ich euch zeigen könnte. Die Aussicht war schön, aber nicht unbedingt spektakulär. Unter mir verrieten Maschinengeräusche den Fleiß rumänischer Handwerker. Ich darf mich nicht beschweren. Die Pension war noch nicht komplett fertig. Trotzdem hatte ich eine Unterkunft mit der ich zufrieden war.

Zwar schien noch die Sonne, allerdings zogen aus südwestlicher Richtung dunkle Wolken auf. Ein Blick auf das Regenradar verhieß nichts Gutes. Wird schon nicht so schlimm kommen, war es auch nicht. Aber doch nasse Straßen und immer wieder Regen. Der sich nach zwanzig Kilometern verstärkte und zu einer Pause zwang.

 

 

Die Strecke war leider wieder etwas eintönig, lange Geraden, rechts und links Felder. Ich wollte eigentlich gut voran kommen, aber irgend jemand hielt mich von hinten fest. Ich kam kaum über 20 km/h, Wind von der Seite, manchmal schräg von hinten. Nein, der Wind war es nicht! Die Straße stieg an, man sah die Steigung kaum, sie war aber spürbar. Und die Höhenmeter wurden mehr. Startete ich noch bei ca. 30 m ging es immer weiter aufwärts. Es war unglaublich! Ich radelte die ersten 30 km nur bergan. Das zerrte dann doch ein wenig an den Nerven.

 

 

 

Und es wurde schlimmer. Ich kam in ein Mittelgebirge. Die Straße stieg bis auf 354 m an, selbst kurz vor dem Meer gab es immer wieder Anstiege mit 30 – 60 Höhenmeter. Ich war fix und alle. Ständig versuchte ich mich mit Schokoriegel, Cola und Bier ein wenig zu pushen. Ich versuchte es mit einer ganzen Tafel 🍫 Schokolade.

 

 

Es half nichts! Die Berge wurden nicht niedriger.

 

 

 

 

Leider gab es auch heute nicht allzu viel zu entdecken. Geschweige denn einen Radler zum schwatzen.

 

 Immerhin einen Ziehbrunnen an Wegesrand, allerdings stand ich auch hier mal wieder im Regen.

Dann kam: Das Meer!

 

 

Zumindest ein bisschen. Eigentlich ist es eine riesige Lagune, abgetrennt vom Schwarzen Meer durch eine Nehrung.

 

 

Es ist der Lacul Razim, eine der vielen Lagunen am nordöstlichen Schwarzen Meer.

Nach langer Fahrt über 148 km kam ich gegen 20.30 Uhr erschöpft in Murighiol auf einen Campingplatz an. Ich war fix und alle. Morgen gibt es einen ausgiebigen Ruhetag. Gerne würde ich hier im Delta eine kleine Rundfahrt mit einen Boot unternehmen. Der Start zu solch einen Erlebnis ist bereits ab 6 Uhr, soll dann aber besonders schön sein.

 

 

 

Doch nun genug für heute. Der Tag war lang, der Kilometer viele. Ich wünsche euch allen eine Gute Nacht.



Keine Kommentare am 31. Tag.


32. Tag 🇷🇴

24. Juli 2019 - Murighiol - Murighiol - 20 km

Meine Reise neigt sich so langsam dem Ende zu. Und doch warten noch einige Abenteuer auf mich. Heute musste ich einen dringend benötigten Ruhetag einlegen. Nicht nur mein Körper war total erschöpft, auch meine Psyche schrie nach Entspannung.

Ein wenig sah ich mich in dem kleinen Ort Murighiol um und fand an der Festungsruine Halmyris einen Cache. Dieser wird für einige Zeit der östlichste Fund des TeamSchlaflos sein (E 029° 11.885).

 

 

 

Ansonsten wurde aber wirklich nichts getan. Ich lag den gesamten Nachmittag faul auf dem Steg direkt am Zeltplatz.

 

 

 

 

…und schaute in den Himmel. Am Vormittag brachte ich mein Fahrrad und das Gepäck auf Vordermann, so dass ich ich morgen gegen 10 Uhr zu meiner letzten Etappe mit dem Rad nach Galati starten kann.

Zuvor heißt es aber zeitig aufstehen. Gegen halb sechs will ich aufstehen und alles reisefertig verstauen. Um sechs Uhr in der Frühe habe ich für morgen eine dreistündige Rundfahrt mit einen Boot gebucht. Man fährt nicht 3500 km mit dem Rad zum Donaudelta und guckt nur von der Ferne hin. Wie oft habe ich im Fernsehen Dokumentationen der faszinierenden Landschaft gesehen und davon geträumt selbst einmal mit einen Boot über die Seen und Schilfgürtel zu fahren.

 

 

 

 

Einen ersten kleinen Vorgeschmack hatte ich hier am südlichen Hauptarm, den Sf. Georghe Strom.

Ein Hotel in Galati ist nun auch fest gebucht und bis in die Stadt sind es „nur“ 120 km. Morgen gibt es bestimmt mehr zu erzählen. Ich mache mich jetzt „bettfertig“ und stelle zum ersten Mal auf meiner Reise einen Wecker.

Allen eine entspannte und Gute Nacht.



2 Kommentare zu „32. Tag

 

Ilka

Liebe Grüsse vom Grossglockner. Wir wünschen dir viel Spass auf deiner letzten Etappe und dann auch eine gute Heimreise. Du bist deinem Ziel schon so nah, einfach unglaublich. 

 

Sarah

Da hast du heute verdient mal die Seele baumeln lassen und Kraft getankt, richtig so! Bin gespannt auf Bericht und Fotos von deiner morgigen Bootstour. Das wird sicher toll. Und dann gehts langsam gen Heimat. Gute Heimreise


33. Tag 🇷🇴

25. Juli 2019 - Murighiol - Galaţi - 135 km

Wo bin ich hier nur gelandet? Heiße rumänische, orientalisch anmutende Rhythmen dröhnen durch das Hotel in Galaţi. Hätte man das nicht vorher sagen können, dass heute Party ist? Zum Glück habe ich Oropax dabei, vielleicht wird es damit ein wenig erträglicher. Müde bin ich sowieso, statt um halb sechs war ich schon vor um fünf Uhr munter. Punkt sechs Uhr war nach einen kleinen Frühstück Start. Es ging mit dem Auto einige Kilometer bis zur Anlegestelle und mit sechs weiteren Passagieren fuhren wir auf dem Südarm der Donau, dem Sf. Georghe Strom. Es ging in eine sehr lebendige Natur, üppig zugewachsen und mit tausenden Wasservögeln. Allerdings zeigten manche von ihnen kaum noch irgendeine Scheu vor den Menschen mit ihren Booten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Besonders die großen Pelikane ließen sich kaum vertreiben und waren ihre Größe wegen einer sehr imposante Erscheinung. Unser Bootsführer, gleichzeitig Campingplatzbetreiber zeigte uns an vielen Stellen den faszinierenden Ornis. Alleine hätte man nie so viel entdecken können. Ein sehr lohnenswerter Ausflug und jeden Lei wert. Wenn schon nicht direkt am Ufer des Schwarzen Meeres stehen, dann wenigstens ein wenig das Delta erkunden.

 

Punkt zehn Uhr war dann Start zu meiner letzten Etappe mit meinen Nishiki, so heißt übrigens mein Rahmen+Gabel-Set. Das Rad hatte ich mir 2002 bei meinen radsportlichen Entdecker, Martin Goetze gekauft.

 

Martin Goetze

Außer dem Rahmen und der Gabel sind nach 17 Jahren und mehr als 130 000 gefahrenen Kilometern keine weiteren Teile im Original vorhanden. Viele schöne große und kleine Touren habe ich mit meinen geliebten Nishiki unternommen. U.a. 2002 mit Peik nach Stockholm, 2003 quer durch Deutschland über Iserlohn, den Rheinradweg bis in den Schwarzwald bei Rottweil. Ebenfalls 2003 vom Chiemsee über die Alpen zur Adria und zurück in vier Tagen. Ebenfalls mit vollen Gepäck. Mir kommt jetzt noch eine Gänsehaut, wenn ich an diese heißen Tage Anfang August 2003 denke. Bei der Abfahrt vom Großglockner verpasste ich damals nur knapp die 100 km/h Marke (96,8 km/h). Auch bin ich damit dreimal über die Großglockner-Hochalpenstraße gefahren (2 x 2003, 2006), 2007, 2008 quer durch Deutschland, 2011 zur Ostsee, 2018 nach Hessen. Selten haben dabei die Touren mehr als 1000 km betragen.

Welch eine epische Fahrt war es nun für mich im Juni/Juli 2019 an der Donau entlang. Leider musste ich mich vom ursprünglichen Ziel in Odessa verabschieden. Mit den heutigen 135 km komme ich trotzdem auf 3600 km und hätte mit dieser Länge die ukrainische Hafenstadt sicher auch erreichen können und übertreffe die Länge des Flusses um fast 900 km. So habe ich mir das Donaudelta als Ziel gewählt und bin mit den Erlebnissen, Erfahrungen und meiner Leistung sehr zufrieden. Heute wurde es nochmals ein sehr warmer Tag. Mit Temperaturen um 30 °C allerdings erträglicher als in Deutschland. Doch musste ich heute erstmalig mit ziemlich heftigen Gegenwind kämpfen. Hinzu kamen Berge, richtig viel Höhenmeter sammelte ich auf der letzten Etappe. Genau weiß ich es nicht, aber es könnten um die 1500 Hm gewesen sein.

 

Dafür war die Landschaft auch nicht so eintönig. Leider fehlten wieder die schönen Begegnungen der ersten drei Wochen. Ein Radlerpaar kam mir entgegen. Das war’s auch schon. Ich wollte mich aber auch nicht allzu lange aufhalten-die Fahrt war anstrengend und ich wollte nicht zu spät in Galaţi ankommen.

 

 

 

 

Nun bin ich in Galaţi und habe mich von einer Heimfahrt durch Rumänien mit dem Zug verabschiedet. Mit Regionalzügen wäre ich bis zu zwei Tagen in dem Land unterwegs gewesen. Und wäre oft nachts auf irgendwelchen Bahnhöfen gestrandet. Und früh sehr zeitig wäre der nächste Zug gefahren. Ich habe mir bei einen regionalen rumänischen Autoverleiher einen Nissan Micra besorgt und fahre morgen nach Satu Mare. Die Stadt liegt im Nordwesten des Landes, in der Nähe zur ungarischen Grenze. Bis zum Samstag will ich dort sein und anschließend mit dem Rad in Richtung Ungarn/Slowakei weiterziehen. So der Plan. Wie er endet? Keine Ahnung! Morgen geht es in die Karpaten und dann werden weiter wir sehen. Ich freue mich auf zu Hause 😄.

 

 



5 Kommentare zu „33. Tag

 

Ilka

Herzlichen Glückwunsch lieber Steffen zu deiner gigantischen Leistung! 🚴☀️ Und vielen Dank, dass wir quasi mit dabei sein durften. An dir ist ein Schriftsteller verloren gegangen. 🤗
Die Bootsfahrt hat sich ja voll gelohnt, wie man auf den schönen Bildern sieht. Für die Heimreise haste dir ja auch einen verrückten Plan ausgedacht. Wir drücken dir die Daumen, dass alles soweit gut klappt. Also dann gute Heimreise. 👌

 

Kathrin

Tolle Bilder vom Donaudelta und ein interessanter Bericht.
Auch wenn du dein Ziel nun erreicht hast, wozu ich dir recht herzlich gratuliere, so dürfen wir uns wohl auf noch einige interessante Berichte deiner Rückreise freuen. Die Art finde ich schon etwas ungewöhnlich und ich wünsche dir dafür gutes Gelingen. Auf ein baldiges gesundes Wiedersehen in Leipzig.
Gute Reise wünscht dir Kathrin 🚗 🚆  🚴

 

Steffen Kirchner

Das wird schon irgendwie. Ich wäre gern in Rumänien mit den Zug gefahren, aber ich habe eigentlich auch genug Strapazen gehabt.

 

Töchterchen A

Jetzt bist du schon über 1 Monat unterwegs 🙈 deine Heimreise klingt ja nun genauso aufregend 😂 dann dürfen wir ja noch auf ein paar kleine Beiträge gespannt sein 😘. ich hab dich sehr lieb mein verrücktes papschen

Steffen Kirchner

Ja, meine Liebe, ein wenig kommt bestimmt noch. Ich hab dich auch lieb 😘.


34. Tag 🇷🇴

26. Juli 2019 - Galaţi - Topliţa - 350 km mit 🚗

Ich bin auf dem Weg in die Heimat, so viel steht schon fest. Aber es braucht noch etwas Zeit. Ich bin heute gut voran gekommen und von Galaţi etwas mehr als 350 km durch die Karpaten gefahren. Zu Beginn der Fahrt ging es noch einmal in Richtung Fähre über die Donau.

 

 

 

Hier ist ein botanischer Garten mit einen Museum auf einen Berg hoch über der Stadt. Der Eintritt sollte 5 Lei kosten, ich bekam auch eine Eintrittskarte, aber am heutigen Tag war der Besuch gratis. Der Hauptgrund für den kleinen Umweg – natürlich ein Cache. Ein Cachetyp Letterbox. Meistens wird zum Finden einer Letterbox auch ein Rätsel zum Lösen angeboten. Hier war dies nicht der Fall, weil die Dose mit einem Poststempel im Museum an der Info hinterlegt war. Das war natürlich ganz einfach, allerdings ist der Cache nur zu den Öffnungszeiten zugänglich.

 

 

Und hier wurde auch ein TB zur Weiterreise nach Kapstadt abgelegt.

Dann ging es endgültig hinaus aus der Stadt in Richtung Berge. Heute nun der erste Tag ohne Fahrrad zu fahren. Während der Autofahrt erlebt man die Landschaft nicht so intensiv und lebendig wie mit den Rad. Die Umgebung rauscht vorbei, man sieht zwar viel, aber es ist schwierig an sehenswerten Punkten anzuhalten. Oft gibt es keine geeignete Stelle, wo das Auto sicher steht. Aber einige schöne Fotos in den Karpaten konnte ich doch machen.

 

 

 

 

 

 

Nun bin ich in der Stadt Topliţa in einer Gegend, welche bereits sehr ungarisch geprägt ist. Man spricht ungarisch, die Architektur wirkt anders und die Kirchen haben oft spitze Dächer. Morgen geht es an die Grenze zu Ungarn nach Satu Mare. Ich werde mit dem Rad nach Ungarn einreisen und anschließend im nächstgelegenen Ort mit Bahngleisen einen Zug in Richtung Budapest nehmen.

Übrigens ist mir in Rumänien aufgefallen, dass die Sprache dem italienischen sehr ähnlich ist. Man sagt am Abend ‚buno serra‘. Was ja in italienisch fast gleich klingt. Ich habe zu dem Thema einen sehr interessanten Artikel gefunden und füge den Link hier ein. Es lohnt sich, ihn zu lesen.

 

vergessene romanische Sprache - yothreporter

Ich wünsche euch allen eine Gute Nacht.



35. Tag 🇷🇴 🇭🇺

27. Juli 2019 - Topliţa - Satu Mare - 295 km 🚗 - Satu Mare (RO) - Csenger (H) - 🚴‍♂️ - Csenger - Budapest -🚆

Während ich im Zug nach Debrecen sitze, kann ich doch schon etwas vom heutigen Tag schreiben. Die letzte Unterkunft in Topliţa war wirklich gut. Ich habe ausgezeichnet geschlafen und nach einem Frühstück ging es gegen 9 Uhr mit dem kleinen Nissan Micra weiter nach Satu Mare. Gestern entdeckte ich bei Geocaching noch eine kleine Attraktion im Ort, die ich mir nicht entgehen lassen wollte

 

 

 

 

An diesen kleinen Thermalwasserfall bilden sich durch das mineralische Wasser immer größere Kalkablagerungen. Desweiteren ist durch das warme Wasser eine üppige Pflanzenwelt entstanden. Nur in sehr strengen Wintern kann das Wasser auch gefrieren. Hier wurde noch ein Earthcache besucht und verschiedene Fragen zu dem Wasserfall beantwortet.

 

 

An der Straße, die mitten durch die Karpaten führte, entdeckte ich diese Kirche, deren Dachkuppel völlig vergoldet war. Schon von weitem glänzte das Dach im Sonnenlicht.

Die Autofahrt durch das Gebirge war zwar schön, aber eben mit den Auto. Dann ist es immer schwierig die schönsten Momente und Ausblicke so richtig wahrzunehmen und zu genießen. Für jedes Foto muss man an einen geeigneten Platz anhalten und ein Stück laufen. Das war mit dem Fahrrad besser. Da konnte man anhalten, wo es gerade passte.

 

 

 

 

Bei diesen Imker ließ ich die letzten rumänischen Lei. Trotz, dass das Geld nicht ganz reichte gab er mir ein Glas mit einen Kilogramm Honig von verschiedenen Blüten. Er konnte ein wenig deutsch und erzählte mir, dass er seine Bienenstöcke jeden Abend gegen die hier recht zahlreich vorkommenden Bären mit einen Elektrozaun und 10 000 Volt schützen muss.

An einer Schranke begegnete mir ein Zug, während ich wartete. Ein wenig traurig macht es mich schon, nicht mit der rumänischen Eisenbahn gefahren zu sein. Es wäre bestimmt eine sehr aufregende Fahrt durch die Berge gewesen. Allerdings mit Regionalzügen, bis zu sechs Mal umsteigen und 42 Stunden allerdings viel zu lange.

 

 

Gegen 15 Uhr kam ich in Satu Mare an. Schnell noch das Auto vollgetankt und an der Verleihstation abgegeben. Das ging alles reibungslos. Ein wenig habe ich selbst über meine Fahrweise gestaunt. Der Tank war trotz der über 600 km langen Fahrt noch etwa ein Viertel gefüllt. Einmal auffüllen für 30 € und das bei Preisen, die unseren nicht so viel nachstanden.

Es war heute wieder heiß, verdammt heiß. 33 °C und ich musste mit dem Rad (endlich wieder auf meinen geliebten Rad gesessen ) etwa 26 km über die Grenze nach Ungarn fahren. Mein Ziel in dem Land hieß Csenger. Das Örtchen war über eine Bahnstation mit der großen weiten Welt verbunden. Ich kaufte noch etwas Bargeld an einen Bankomat, zwei Bier, zwei Schokoriegel und im Zug eine Fahrkarte für 6450 HUF (ungarischer Forint). Das sind knapp 20 € für eine Fahrt bis Budapest.

 

 

 

 

Nun sitze ich im zweiten Zug nach Debrecen. Dort muss ich noch einmal umsteigen, bevor es direkt bis Budapest-Nuygati geht. 23 Uhr komme ich in Ungarns Hauptstadt an. Weil die Zugfahrt so preiswert ist, habe ich bereits ein weiteres Hotel 800 m vom Bahnhof entfernt gebucht.

Nun genieße ich die Fahrt mit der ungarischen Eisenbahn, MAV, und niemand kann sich vorstellen, wie wunderbar entspannt ich auf einmal bin. Genieße einfach das Auf-Der-Welt-Sein und einen schönen Sonnenuntergang.

 

 

Nun bin ich wieder in Budapest und habe es mir in meinen Zimmer für diese Nacht gemütlich gemacht.

Morgen geht es weiter in Richtung Heimat.

 

 

Gute Nacht und schlaft alle gut.




2 Kommentare zu „35. Tag

 

FIND-ling

Tolle Landschaft! Genieße die letzten Tage deiner Reise!
Danke, dass wir dich viele Wochen lang bei deinem Reiseabenteuer begleiten durften. Deine spannenden, lustigen und emotionalen Berichte werden wir vermissen. Schön war’s, mit dir (virtuell) unterwegs zu sein!
Gute Heimreise wünschen Michaela&Jörg!

 

Steffen Kirchner

Ich freue mich sehr, dass ich euch so gut in den letzten Wochen unterhalten konnte. Es war auch für mich eines der wunderbarsten Erlebnisse in meinen Leben.


36. Tag 🇭🇺 🇦🇹 🇩🇪

28./29. Juli 2019 - Budapest-Deli - Hegyesshalom - 180 km 🚆 Hegyesshalom (H) - Wien (A) -  90 km 🚴‍♂️

Wien (A) - Leipzig (D) 900 km  🚌 - Leipzig -Krostitz 20 km 🚴‍♂️


Der letzte Tag meiner Reise. Was habe ich für eine Sehnsucht nach Hause zu kommen. Irgendwie setze ich alles nur mögliche daran, die Heimat wieder zu sehen. Ich bin zeitig munter geworden, da, in meinen Hotel in Budapest. Und während ich diese Zeilen schreibe fährt der Flixbus gerade in Wien los. Dazwischen liegen elf Stunden, elf Stunden in der die Hoffnung so groß war, heute noch nach Hause zu kommen. Mindestens vier- oder fünfmal habe ich Reisepläne entworfen und wieder verworfen. So viele verschiedene Möglichkeiten nach Hause zu kommen. Über Bratislava, Wien, Brno im Großen, über Rajka mit dem Rad nach Bratislava oder Wien, mit dem Zug direkt nach Wien und Passau oder doch über Bratislava, Brno und Prag. Oder doch noch über die Slowakei und Polen – nein, ich will nach Hause, und das so schnell wie möglich. Letztendlich blieb nur eine wirklich gute Lösung. Ab Budapest-Deli mit dem Zug, umsteigen in Györ, aussteigen in Hegyeshalom, ein Kilometer bis zur österreichischen Grenze und anschließend 80 km nach Wien. Dazwischen im Zug ein Ticket für einen Flixbus gebucht. Auch nicht so einfach, weil nicht alle Busse Fahrräder mitnehmen. Über München habe ich eine Verbindung gefunden und komme planmäßig um sechs Uhr in Leipzig an. Dann werde ich die letzten 20 Kilometer nach Krostitz genießen und mir zu Hause ein 🍺 aufmachen und mit meiner lieben Frau einen gemütlichen Morgenkaffee trinken.

 

Ich habe diesen Sonntag nicht viel fotografiert. Das konnte mir nicht so wichtig sein. Hauptsache nach Hause. Aber ein, zwei, drei Bilder sind dabei. So als kleinen Abschiedsgruß meiner tollen Reise. Ich will mich bei allen, die mein Tagebuch gelesen haben und die lieben Kommentare, sehr bedanken. Ich habe mich über jeden einzelnen sehr gefreut und auf möglichst viele geantwortet. So wie ihr euch auf meine Zeilen gefreut habe, hat es mich glücklich gemacht wenn ihr mir geantwortet habt. Dafür nochmals meinen herzlichsten Dank.

 

 Mein gutes Frühstück im Hotel Centroom in Budapest.

 

 Ein Blick von der Gellertbrücke zum gleichnamigen Denkmal.

 

 Die Donau, der Fluss, der mich fünf Wochen begleitet hat.

 

 Noch ein Blick in Richtung Norden, ebenfalls von der gleichen Brücke.

 

 Ein leckeres Essen in Wien gegenüber von Falco.

 

Falco lebt? Falco lebt!!! In unseren Herzen 💗

 

 Am 4.7. war ich hier schon einmal – Wien-Simmering, Zentralfriedhof.

 

Und nun auf nach München, 00.45 Uhr weiter nach Leipzig.

 

Leipzig/Krostitz ich komme!!!

 

 





3 Kommentare zu „36. Tag

 

Jens

…jetzt solltest Du ja bereits angekommen sein und konntest auf deinen letzten Kilometern den markanten Leipziger Tieflandsbuchtwind spüren. Bin schon gespannt auf deine Berichte.
LG
Jens

 

Ilka

Das Beste einer Reise ist es immer, wieder nach Hause zu kommen. 😁
Ich hatte eben sogar ein paar Tränchen im Auge beim Lesen deiner Zeilen des letzten Tages, vor Rührung und Freude, weil du diese Wahnsinnstour gepackt hast, du eine unvergessliche Zeit hattest und du es aber jetzt nach den vielen Wochen kaum noch erwarten kannst, nach Hause zu deiner lieben Frau zu kommen.
Vielen Dank, dass du deine Bilder und Emotionen mit uns geteilt hast, und wir deine Reise verfolgen konnten.
Gute Heimfahrt, gute Nacht und tschüss bis bald.
Liebe Grüsse Jens und Ilka 😁

 

Töchterchen A

Bier und Kaffee? Na dann Prost 😅 🤢

Ich freu mich schon im nächsten Reistagebuch mitlesen zu dürfen  ich hab dich lieb! 😍


Fazit meiner Radreise

03. August 2019 - Krostitz/Homebase

Nun bin ich seit einer Woche wieder zu Hause, habe mich gut erholt und bin mit meiner Frau dabei, eine gemeinsame Reise mit unserem T 5 California vorzubereiten. Diese Reise startet am Dienstag und kann ebenfalls hier verfolgt werden. Ich möchte aber noch einige Worte über meine alleinige Radreise durch Südosteuropa schreiben.

Vom Start in Donaueschingen bzw. nach dem Ausstieg aus dem Zug in Deißlingen bis nach Murighiol am Rand des Donaudeltas in Rumänien benötigte ich 31 Tage. Ich legte mit dem Rad bis an den Ort etwa 3500 km zurück. Auf der Rückreise kamen nochmals 250 km zusammen, so dass ich vom 23. Juni bis 28. Juli 2019 3750 km mit meinen Rad an fast jeden Tag geradelt bin. Die längste Etappe betrug 233 km, die kürzeste in Harta/Ungarn an einen Ruhetag 23 km. Den überwiegenden Teil der Reise legte ich auf asphaltierten Landstraßen zurück. Geschätzte 200 km mussten auch auf unbefestigten Feld- oder Waldwegen bzw. Verbindungsstraßen zurückgelegt werden. Trotz mancherorts widrigen Straßenverhältnissen hatte ich nicht eine einzige wirkliche Panne. Kein Schlauch musste geflickt werden, kein Reifen oder sonstiges anderes Bauteil ging defekt. Einzig zwei Schrauben, die den vorderen Gepäckträger mit der V-Brake verband, gingen verloren. Zum Glück hatte ich genügend Ersatzschrauben mit. Also, es waren genau ZWEI (2!) passende Schrauben, die ich mitführte. Und an dieser Stelle will ich von meinen unglaublichen Glück berichten, welches mich auf meiner gesamten Fahrt begleitete. Rückenwind auf ca. 85 % aller gefahrenen Kilometer, 3 Stunden mehr oder wenig Regen, während die Gesamtfahrzeit etwa 170 Stunden betrug. Kein Schnupfen, kein Husten, keinen Sonnenbrand, keine gesundheitlichen Probleme auf solch einer langen Tour sprechen für eine robuste, gesundheitliche Verfassung meinerseits. Und so nebenbei wurden in acht Ländern 101 Geocaches gefunden oder besucht.

Diese fünf Wochen auf meinen Fahrrad zählten für mich zu den wunderbarsten und erlebnisreichsten Tagen meines Lebens. Ich erlebte Stunden voller Glücksgefühle und durchquerte traumhaft schöne Landschaften. Für mich das Schönste am Reisen waren aber die Begegnungen mit den Menschen, Gleichgesinnten, die auch mit dem Fahrrad an der Donau entlang fuhren oder in den Orten lebten, die ich durchfuhr. Meine Erkenntnis: Es gibt keine Sprachbarrieren, wenn man auf die Menschen zugeht. Keine Vorurteile, keine Angst – ein freundliches Lächeln, ein Gruß in der Sprache des Landes und jedes Herz öffnet sich. Ich werde diese wunderbaren Begegnungen auf meiner Radreise, die Herzlichkeit die mir entgegen gebracht wurde, niemals vergessen. Gerne möchte ich an dieser Stelle all die Namen meiner Begegnungen nochmals erwähnen und aus meiner Heimat herzlichst grüßen:

Marius aus Rumänien, Maria aus Rumänien, Pieter und Angelie aus Holland, Gerd aus Deutschland, Daniel aus Mexiko, Gerhard aus Österreich, Milos und Biljiana aus Serbien, Fanny aus der Schweiz, Brendan aus Frankreich, Anne aus Kanada, Beatrice und Jean aus Frankreich, Cornelia und Mady aus Deutschland, Hans, Christa, Richard und Peperl aus Österreich, Alexander aus Deutschland und auch die vielen ungenannten Reiseradler, deren Namen ich nicht weiß, aber trotzdem meinen Reiseblog verfolgt haben.

Ganz besonders möchte ich mich aber nochmals bei allen meinen treuen Lesern bedanken, die in Gedanken bei mir waren, mit mir gefiebert haben, liebevolle Kommentare zu meinen Berichten schrieben und mich herzlich zurück in der Heimat begrüßten. Vielen lieben Dank euch allen!


4 Kommentare zu „Fazit meiner Radreise

 

Töchterchen A

Hast du den Mexikaner vergessen? 🤔

 

Steffen Kirchner

Den Daniel hatte ich in der Tat vergessen, aber nun steht er auch auf der Ehrentafel. Danke dir für den Hinweis, liebe Anni.

 

Sarah

Hach ja endlich mal wieder was zu lesen. Wie ich es vermisst habe 🙂 echt Wahnsinn deine ganzen Zahlen und Angaben hier.. Hut ab! Und du bist wirklich ein kleiner Glückspilz, auch mit dem verlorenen Tacho, welcher dann doch wieder auftauchte. Gott sei dank! Wir haben Dir dieses tolle Abenteuer eben alle gegönnt und deshalb lief alles so gut.
Ich wünsche euch auf eurem neuen gemeinsamen Abenteuer ganz viel Freude und tolle Erlebnisse!

 

Ilka

Deine Zusammenfassung zeigt nochmal, was das für eine Monstertour war. Echt irre. Meine Hochachtung und Glückwunsch!
Rückenwind, gutes Wetter, nette Bekanntschaften, keine Panne und beste Gesundheit hat alles dazu beigetragen, dass die 5 Wochen zu den schönsten deines Lebens gehören und es für dich ein unvergessliches Erlebnis war. Das alles haben wir dir ja auch genau so gewünscht. 😜
Liebe Heike, lieber Steffen, morgen startet ihr gemeinsam in das nächste Abenteuer.
Wir wünschen euch auch diesmal eine schöne aufregende Zeit und eine gute Reise mit allem, was dazu gehört, schönes Wetter, keine Panne und viele schöne Erlebnisse. Und wir freuen uns schon jetzt auf eure täglichen Berichte. 😁
Liebe Grüsse
Jens und Ilka

Gute Fahrt und kommt gesund zurück